Samstag, 26. Dezember 2009

Julia London: Miss Fortune

Rachel Lear ist eine ewige Studentin, die sich nicht für ein Thema für eine Abschlußarbeit entscheiden kann. Ihr steinreicher Vater weigert sich, sie weiterhin zu unterstützen, so daß sie völlig abgebrannt ist und sich mit Aushilfsjobs über Wasser halten muß. Rachels Liebesleben sieht genauso mau aus, und dann ist da noch ihr Ex-Freund Myron, ein stinkfauler Nassauer, der ständig Rachels Kühlschrank leerfrißt und ihr Handy benutzt. Alles ändert sich jedoch, als sich eines Tages Rachels beste Freundin Dagne einbildet, eine Hexe zu sein, und mit Rachel einige bizarre Zauberrituale durchführt. Wenig später lernt Rachel einen mysteriösen, aber irrsinnig attraktiven Engländer kennen, der auch an ihr Interesse zu haben scheint...

Eigentlich mag ich diese Fußabtreter-Heldinnen überhaupt gar nicht - ihr kennt den Typ: sie läßt sich von Gott und der Welt ausnutzen, gibt jedem ihr letztes Hemd, auch wenn sie zum Dank dafür wie der letzte Dreck behandelt wird, und hat sofort ein schlechtes Gewissen, wenn sie mal nur an sich denkt. Rachel ist so eine Heldin. Daß sie zu allen lieb und nett ist - sogar zu den Freaks aus dem Webkurs, den sie in der Volkshochschule abhält - finde ich ja ganz toll, besonders, weil ich das überhaupt nicht könnte. Aber Myron! Rachel weiß, daß er sie nur ausnutzt, und trotzdem läßt sie ihn bei sich ein- und ausgehen. Obwohl sie ihn fragen möchte, wann er ihr endlich das Geld zurückzahlt, das sie ihm geliehen hat, bekommt sie schon beim Gedanken daran ein schlechtes Gewissen. Also ich hätte ihm schon auf der dritten Seite des Buchs mein Handy, das mir geschuldete Geld und die Haustürschlüssel weggenommen und ihn mit einem kräftigen Tritt in seinen dürren Arsch vor die Tür gesetzt.

Trotzdem, ich mag Rachel. Vielleicht, weil sie so viele Ticks hat und jede Verücktheit mitmacht, die sich ihre Freundin Dagne ausdenkt. Und sie läßt sich auch durch nichts unterkriegen, selbst als sie denkt, daß Flynn, der Engländer, sie nicht liebt.

Flynn selber - nun ja, den finde ich schon ganz sympathisch. Auch wenn sein englischer Akzent bzw. seine Spracheigenheiten wohl doch etwas übertrieben werden. Ich finde, er hätte Rachel ruhig etwas eher die Wahrheit über den Grund für seinen Aufenthalt in Amerika sagen können, aber ich habe auch Verständnis für ihn - schließlich will er nicht seinen Job für eine Frau riskieren, die er gerade erst kennengelernt hat.

Insgesamt ist es ein lustiges Buch voller verückter Aktionen und zum Schluß wird es sogar noch richtig spannend, denn Rachels Ex Myron ist sogar noch fieser als alle dachten.

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