Samstag, 23. Januar 2010

Kathy Reichs: Break No Bones

Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist Break No Bones das 9. Buch in Kathy Reichs' Temperance Brennan-Serie, die übrigens mit der Fernsehserie Bones außer dem Namen und dem Beruf der Protagonistin überhaupt nichts gemeinsam hat.

Temperance Brennan ist eine forensische Anthropologin, Anfang/Mitte 40, die sich von ihrem Ehemann (einem Rechtsanwalt) getrennt hat und einen neuen Liebhaber (einen kanadischen Polizisten) hat. Im Auftrag einer Universität führt sie auf einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas mit Studenten eine Ausgrabung durch, bei der interessante Überreste einer Besiedlung durch Nordamerikanische Ureinwohner gefunden werden. Am letzten Tag der Ausgrabung wird jedoch die Leiche eines vor sehr viel kürzerer Zeit gestorbenen Menschen gefunden, und schon gibt es einen Mordfall.

Da die Gerichtsmedizinerin des Ortes, eine Freundin von Tempe, schwer krank ist, bittet sie Tempe um Hilfe bei den Untersuchungen. Nur werden wenig später weitere Tote gefunden, und es stellt sich die Frage, ob sie alle Mordopfer sind, und ob ihr Tod mit einer Armenklinik zusammenhängt, die von einer religiösen Sekte finanziert wird. Bei just dieser religiösen Sekte stellt auch Tempes beinah-Exmann im Auftrag eines Klienten Ermittlungen an, der wenig später mit ihr auch das Haus teilt, das sie von einer anderen Freundin "geliehen" hat. Dann taucht auch noch Tempes eifersüchtiger Liebhaber auf, und da Mordanschläge auf sie verübt werden, müssen Tempe und ihre Männer der Polizei helfen, schnellstens den oder die Täter zu finden...

Das ist eine ziemlich lange Inhaltsangabe, aber es passiert auch viel in dem Buch. Ich fand es sehr spannend und fesselnd und werde auf jeden Fall den nächsten Teil der Serie bald lesen. In einer Rezension habe ich mal etwas in der Richtung gelesen, daß Kathy Reichs einen gewöhnungsbedürftigen und nicht gerade filigranen Schreibstil habe. Deswegen habe ich diesmal darauf geachtet, und tatsächlich: mir kam es so vor, als wäre der Schreibstil ein wenig abgehackt und sehr umgangssprachlich - so als säße die Autorin vor dem Leser und würde die Geschichte einfach erzählen. Richtig beurteilen kann ich das wohl nicht, denn Englisch ist ja nicht meine Muttersprache. Jedenfalls hat es mich nicht gestört - im Gegenteil: es hat mir gefallen.

Im Gegensatz zu einigen anderen der Bücher wird diesmal nicht sehr detailliert beschrieben, wie die Knochen der Toten untersucht werden, und was man mit ihnen alles anstellen kann, um herauszufinden, wie und wann sie zu Tode gekommen sind.

Und ich fand, daß Tempe ruhig ein bißchen netter zu ihrem Liebhaber hätte sein können. Ein Beispiel: da er sieht, daß sie sich nach wie vor sehr gut mit ihrem Ehemann versteht, möchte er wissen, wie sie zu ihm steht, und unter anderem fragt er sie, warum sie ihn immer mit seinem Nachnamen anspricht. Als Antwort sagt sie so etwas wie: aber du heißt doch so. Hm. Er ist daraufhin ziemlich geknickt, und ich wäre das an seiner Stelle auch.

Das sind aber auch schon die einzigen Kritikpunkte. Mir hat das Buch über 400 Seiten spannende Unterhaltung geboten - was will man mehr?

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