Samstag, 15. Januar 2011

Dan Brown: The Da Vinci Code

Soll ich eine Zusammenfassung des Buches schreiben, obwohl es außer mir wahrscheinlich sowieso schon jeder kannte? Na okay, es gehört ja irgendwie dazu.

Robert Langdon ist ein renommierter amerikanischer Professor für religiöse Symbologie (heißt das so auf deutsch?), der auf einer Vortragsreise in Europa ist. Nach einem Vortrag in Paris erhält er mitten in der Nacht Besuch von der Polizei: Jacques Saunière, der Kurator des Louvre, wurde ermordet und hat vor seinem Tod einige geheimnisvolle Hinweise auf seinen Mörder hinterlassen. Die Polizei glaubt, daß Langdon beim Entschlüsseln dieser Hinweise helfen kann. Wenig später lernt er die französische Kryptologin Sophie Neveu kennen, die auch Saunières Enkeltochter ist - und schon bald sind die beiden auf der Flucht vor der Polizei und einem Geheimbund, der offenbar unbedingt etwas haben will, das Saunière besaß...

The Da Vinci Code ist eines der ganz wenigen Bücher, bei denen ich den Film so überzeugend fand, daß ich auch das Buch lesen wollte. Grund dafür ist nur eins: meine Vorliebe für absurde Verschwörungstheorien. Im wirklichen Leben finde ich Verschwörungstheorien amüsant, aber irgendwie auch nicht ganz ungefährlich, falls jemand wirklich daran glaubt. Als Handlungsgrundlage für Bücher und und Filme sind sie unschlagbar.

In The Da Vinci Code gibt es eine Menge Verschwörungstheorien; man weiß die ganze Zeit nicht so ganz genau, wer gut und wer böse ist, und es gibt herrlich verschachtelte Buchstaben- und sonstige Rätsel mit verschiedenen mehr oder weniger abstrusen Lösungsansätzen.

Also hat mich das Buch fast genauso gut unterhalten wie der Film. Aber nur fast. Dan Browns Schreibstil ist nämlich nicht besonders beeindruckend. Er ist eher nüchtern und sachlich, ein bißchen wie die Vermerke, die ich auf der Arbeit schreibe, wenn ich alle möglichen Leute über ein Verhandlungsergebnis informieren möchte. Robert Langdon, Sophie Neveu und alle anderen Personen werden mit einer gewissen Distanz beschrieben, so daß man einfach kein Gefühl für sie entwickeln kann und nicht wie bei anderen Büchern die Helden ins Herz schließen und die Schurken verabscheuen kann. Sie sind einfach da und man liest, wie sie erst das eine und dann das andere tun oder sagen, und damit basta.

Alles in allem ein spannendes Buch mit einer gut ausgedachten Handlung, angenehm abgefahrenen Verschwörungstheorien und interessanten Rätseln - aber ich muß nicht unbedingt weitere Bücher von Dan Brown lesen. Ich glaube, in diesem Fall könnten die Filme wirklich besser sein.

1 Kommentar:

  1. Ich kannte erst die Bücher und dann die Filme, war aber gerade von "Da Vinci Code" nicht wirklich begeistert. Ich erinnere mich, dass ich mich ziemlich gelangweilt habe und fassungslos war, wie man aus diesem spannenden Stoff nen Film mit so vielen Längen schaffen kann – obwohl der Stoff eigentlich wirklich prädestiniert für eine Verfilmung ist. (Illuminati fand ich besser umgesetzt.)

    Ich mochte damals die Bücher von Brown auch gern – hab mit "Illuminati" angefangen und war echt begeistert. "Sakrileg" fand ich nicht mehr ganz so gut, aber immer noch spannend, allerdings konnte man m.E. da schon ein gewisses Schema F. hinter den Büchern erkennen. Da dieses Schema bei "Diabolus" zum dritten Mal auftauchte, hab ich für mich mit Dan Brown abgeschlossen. Ich denke aber auch, dass es nach zwei solchen Büchern, in deren Zentrum kirchliche Verschwörungstheorien stehen, einfach reicht; zumal das Thema ja im Zuge von Dan Browns überwältigendem Erfolg von so vielen Autoren so dermaßen durchgenudelt wurde, dass man solche Stoffe eh nicht mehr sehen kann.

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